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Journal: Digitales Leben

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Digitales Leben: Die Krux mit der Produktivität

Apple hat heute die Preise für Produktivitäts-Apps gesenkt un eine extra Kategorie hierfür eingeführt. Ich dachte schon seit längerem an diesen Blog-Post, und naja, das war dann wohl der Ausschlag ihn zu veröffentlichen.

Ich habe bereits letztes Jahr über das Finden der richtigen Werkzeuge geschrieben. Wie alles im Leben entwickelt man sich auch selbst weiter, und so habe ich neue Erkentnisse gewonnen die hoffentlich auch für den Ein oder anderen Leser von Nutzen sind.

Fangen wir mit dem Lebenskreislauf an. Oder mit einer Pyramide. Oder mit dem Domino-Effekt…

Du hast einen Job oder suchst gerade einen, Freunde und/oder Familie sind in deinem Leben, Hobbies und Verpflichtungen wie Aufräumen, Wäsche waschen etc. . Schon durch das tägliche Ein- und Ausatmen, das Bewegen in dieser Welt häuft Aufgaben an.

Beispiel Arbeit:

  • Der Weg dorthing: Monatsabo für öffentliche Verkehrsmittel oder Auto tanken.
  • Überlegen was man sich zum Essen macht oder wie sich selbst über den Tag verteilt verpflegt.
  • Aufgaben auf der Arbeit selbst (die klammere ich aus dem privaten Aufgabenbereich und diesem Blog-Post aus).
  • Die Arbeitsgeräte ob Block oder Computer erfordern Instandhaltung oder Anpassung,
  • Der Weg nach Hause wird zum Einkaufen genutzt.

Inspirationen verteilen sich – jedenfalls für mich – über den ganzen Tag hinweg. Ich sehe eine Person mit einer DSLR und erinnere mich an mein Vorhaben mal öfter Bilder zu knippsen, mir ein Profil bei 500px anzulegen oder wieder mehr über meine Umwelt zu bloggen.

Das heißt: Tagtäglich fallen mehrere Aufgaben oder Wünsche an.

Die Handhabung per App (ich nutze OmniFocus für iOS / OS X) ist simpel: iPhone entsperren, Notiz/Aufgabe hinzufügen, iPhone schließen. Nach einem langen Tag Zuhause App öffnen und sehen: 30 neue Einträge.

Durch Internet, internationale Umgebungen, Reisen entstehen in der heutigen Zeit ein vielfaches an Möglichkeiten, Eindrücken und Ideen.

Willst du ein Buch schreiben hast du sofort 10 Kurse in deiner Nähe, 50 Apps, 80 Bücher und findest innerhalb weniger Tage mehrere Personen die dir Hilfe geben könnten. Von Blogs und anderen Internetseiten ganz zu schweigen.

Das heißt was? Es ist so ziemlich alles möglich. Theoretisch.


Ich habe die letzten Jahre das GTD System eingesetzt. Bitte den Link durchlesen um genaueres zu erfahren. Simpel ausgedrückt:

Ein System welches einen Prozess beschreibt mit diesen täglichen Aufgaben fertig zu werden.

Was ich nach all den Jahren aber vermisse:

Welches System beschreibt ob ich wirklich ein Buch schreiben oder einen Foto-Blog anfangen will?

Wir sind aktuell noch nicht darauf vorbereitet all diese Eindrücke zu verarbeiten. Wir setzen uns oft nicht gesund damit auseinander.

Meine Projekt-Listen sahen also grob so aus:

  1. Buch über OS X schreiben und veröffentlichen.
  2. Eigene Code-Projekte starten und darüber bloggen.
  3. Eine App in den App Store bringen.
  4. Mich in Australien für einen Job bewerben.
  5. UX und Graphic Design lernen.
  6. Eigenes Logo gestalten.
  7. Fotografieren lernen.

So, und was nun? Da sind die täglichen Wäsche waschen oder Hausarbeiten erledigen noch gar nicht inbegriffen.

Aber hey, GTD klappt super. Ich habe für mehrere Wochen regelmäßig 10–20 ToDos am Tag abgehakt und war sehr produktiv.

Ich war produktiv.

Ja, super… produktiv sein. Mit welchem Ziel denn? Nebenbei noch 100x auf Foresquare eingecheckt und auf twitter meine geistigen Ergüsse gepostet. Was für ein erfülltes Leben.


Ich habe also mehrere Schritte zurück gemacht. Mich zuerst von allen sozialen Netzwerken und RSS Diensten entfernt (darüber habe ich auch geschrieben und wurde von Mac-TV dazu interviewd).

Wie sah das also aus?

  • OmniFocus iOS und Mac: gelöscht
  • Evernote: gelöscht
  • Twitter: gelöscht
  • Facebook: gelöscht
  • Google+: gelöscht
  • E-Mail Accounts: Alle bis auf einen: gelöscht

Dank 1Password wusste ich: Ich bin bei 194 Internetseiten registriert.

Ihr denkt vielleicht das ist viel. Ist es nicht.

Weiter gings:
- Amazon: gelöscht
- eBay: gelöscht
- 150 Internetaccounts: gelöscht

Gelöscht heißt hier natürlich immer: Account deaktiviert und löschen lassen. Jede Menge “Arbeit” also.

Ich bin soweit gegangen und habe meine Kreditkarten – 2 – und Bank-Konten – 4 – still gelegt und meine “Mitgliedschaft” gekündigt.

Zu welchem Zweck?

Ich wollte einfach gucken woher mein Input kommt, meine Aufgaben, meine täglichen Routinen und Aktionen.

Ich musste feststellen: Nur um mein jetziges Leben zu erhalten, zu leben, musste ich schon mehr als 30–40 Aufgabenbereiche im Auge behalten.

Also: E-Mails schreiben und beantworten, Geldeingänge und Ausgänge sortieren, meine Woche organisieren um nichts zu vergessen.

Ich lebte also um meinen aktuellen Stand genau so zu halten. Ich entschied:

So will ich nicht leben.

Warum fällt so etwas nicht auf?

Naja, weil die Apps so verdammt gut sind. Und das mein ich ernst. Unser Leben wird schneller und komplexer. Um all das zu bewältigen werden iOS, Android und Co aber auch besser und passen sich an.

Herrgott, warum können die Leute nicht mal mehr ohne Smartphone zum Joggen gehen ohne jeden Meter aufzeichnen zu müssen?

Health-Apps? Really? Was zum Teufel? Esst jeden Tag 2 Äpfel und treibt Sport. Fertig. Hat meine Oma nach dem Krieg auch geschafft und ihr geht es heute noch super.

Wo ist also das Problem?

Unsere Körper, unser Geist sind anderen Belastungen ausgesetzt. Apps können also sinnvoll sein um sich selbst nicht über zu strapazieren. Ich lernte jedoch eine Regel, die ich mir am liebsten am ganzen Körper tätowieren würde:

Wenn etwas chaotisch wird, bringt es nichts das Chaos zu ordnen, sondern alles auf einen ganz kleinen Punkt zu vereinfachen.

Was das hieß? Ich hatte 350 ToDos in OmniFocus. Anstatt also wieder Projekte an zu legen um alles zu organisieren…. habe ich OmniFocus gelöscht. Richtig: GELSÖCHT.

Was ist passiert? NICHTS.

Ich habe vergessen 3 Briefe zu beantworten und habe eine erneute Aufforderung bekommen, und ich habe vergessen Shampoo einzukaufen. Das wars. Alle anderen “ToDos” waren sowieso klar:

  • Hui, Wäsche ist fertig in der Waschmaschine. Ich sollte sie tatsächlich aufhängen.
  • Hmm… ich habe nichts mehr zu essen Zuhause. Einkaufen gehen wäre nicht schlecht.

Was habe ich noch so gelernt?
- Ich hatte Anfang des Jahres (Januar) eine Zeit mit vielen “wirklichen” Aufgaben:
- 4 Prüfungen, 1 Bacheloarbeit im Studium
- Gleichzeitig einen Umzug von Ingolstadt nach Berlin
- Einen Freelancer Job in Berlin
- Artikel fertig schreiben für die Macwelt

Alles Aufgaben die einzeln schon viel gewesen wären. Ratet mal: Ich hatte nicht mal Zeit oder den Kopf dazu OmniFocus zu öffnen und meine Listen ab zu arbeiten. Wie habe ich es gemacht?

Ich hatte ein Whiteboard Zuhause, darauf habe ich die 35 Tage aufgezeichnet die ich dafür Zeit hatte, und habe jeden Tag mit 2–3 Aufgaben gefüllt die ich machen muss damit ich diese Ziele erreiche. Jede Verfehlung hätte etwas gravierende Auswirkungen auf meine Zukunft gehabt. Nicht dass ich gestorben wäre, aber anstatt nach Berlin zu ziehen nochmal ein Semester zu studieren und den Job nicht anzutreten wäre schon doof, dazu den Umzug nicht hinzubekommen auch.

In dieser Zeit lernte ich: Wenn etwas wirklich wichtig ist, dann macht man es automatisch. Ich lernte noch was:

  • Je “fauler” ich bin, desto mehr Projekt-Ideen oder ToDos, Tweets und Co häufen sich an. Natürlich ,man hat mehr Raum und Zeit, und in dieser (digitalen) Umgebung mit all den Eindrücken ist es ein leichtes diese Zeit auch zu füllen.

Was mache ich also heut zu Tage?

  • Ich bin endgültig raus aus Facebook
  • Ich nutze Twitter mehr schlecht als recht
  • Ich habe OmniFocus zwar gefüllt, gucke aber nie rein
  • Amazon, eBay und Co habe ich nie wieder “betreten”
  • Ich habe 1 Bankkonto, wieder eine Kreditkarte (für Auslandseinkäufe)

Ich habe aber auch gelernt: Schwarz-Weiß-Denken bringt auch nicht viel. Ich nutze Evernote, und bin froh darum. Ich speichere dort Eindrücke und kann diese dann 1 Jahr später wieder begutachten um meine Situation damals und heute besser zu reflektieren. Mich neu auszurichten und Ziele zu setzen die mir wertvoll sind.


Was will ich mit diesem Blog-Post erreichen?

Mensch, denkt doch mal über eure Apps und euer Verhalten nach. Ich habe aktuell nicht mal meinen Homescreen auf dem iPhone voller Apps, da ist noch Platz für zwei weitere. Will heißen: Ich habe WhatsApp und Evernote installiert. Dazu DayOne um Tagebuch zu schreiben. Kürzlich kam wieder OmniFocus dazu: Meine “Mammut-Aufgabe” das endlich im richtigen Verhältnis zu nutzen.

Genießt das Leben außerhalb, reflektiert euch selbst und hört nicht blind auf die Gadgets- und App-Maschinen. Das iPhone 6 steht vor der Tür. Macht es euer Leben besser? Nein. Solange es kein Herzschrittmacher integriert hat und ihr Herzkrank seid wird euer Leben sich dadurch nicht ändern.

Wie gehe ich persönlich jetzt mit der Situation um?

Ich lasse alle Projekt-Ideen in ein Evernote-Notizbuch fließen, schreibe alles auf. Und dann vergesse ich es. Nach 4 Wochen gucke ich wieder rein. Ich habe bei keinem Ding gedacht dass es ein riesen Fehler war es nicht gleich anzufangne.

Ich bin Frontend Developer. Jeden Tag lese ich von neuen StartUps, von neuen Apps, von reichen 17 Jährigen. Das animiert gerade zu sich hoffnungslos in dieses Leben zu stürzen.

Doch macht es einen glücklich? Nope. Glücklich macht vielleicht eine Wanderung in den Bergen oder mehrere Wochen am Strand (oder was auch immer).

Das heißt nicht dass alle Apps und Projektideen schlecht sind. Doch findet doch erstmal zu euch selber, OHNE TECHNIK, und dann guckt was euer Kopf sagt, eure Gedanken, was ihr wirklich machen wollt. Wir sind alle Teil dieser Gesellschaft. Wenn ihr dazu was beitragen wollt: Super.

Doch sich blind den neusten Gadgets hin zu geben oder den letzten Trend zu verfolgen ist der größte Blödsinn den es gibt.

Apple existiert nicht um euch ein besseres Leben zu schenken. Ein Millarden-Konzern strebt nach Gewinnen und neuen Märkten. Sie stellen Marketing-Leute ein die Psychologie studiert haben um das produzierte Plastik möglichst an den Mann/an die Frau zu bringen um damit noch mehr Geld zu verdienen.

Alles kann sinnvoll sein. Ein FaceTime Anruf nach Hause oder eine Foto via WhatsApp zu verschicken ist toll. Das hätte meine Oma damals auch gerne gemacht. Aber sich bei jeder Sport-Aktivität einen Chip umzuhängen um danach stolz zu sein 5km in 25 Minuten gelaufen zu sein… Was ist mit der Umwelt in der ihr euch bewegt? Ist diese nicht viel schöner als eine Zahl auf einem 10-Euro Display?


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